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TUB Teaching 2.0
Innovativer Einstieg, Professions- und Forschungsorientierung im berufsbezogenen Lehramtsstudium
TUB Teaching 2.0 schließt an die Erfolge der ersten Förderphase an, indem weiterhin die zwei Oberthemen Gewinnung und Professionalisierung von Lehramtsstudierenden adressiert werden. Der zweisäulige Projektaufbau aus Förderphase 1 wird beibehalten (Abb. 1).
In Säule 1 liegt der Arbeitsschwerpunkt auf der passgenauen Gewinnung heterogener Lehramtsstudierender, um dem bundesweit vorliegenden Mangel an gut ausgebildeten Lehrkräften, besonders im Bereich der Beruflichen Bildung und technischen Fächer, entgegenzuwirken. Hierzu werden geeignete, erfolgreiche Maßnahmen aus der ersten Förderphase ausgebaut. Dazu gehören Masterstudiengänge als Quereinstieg sowie die Fortsetzung der Informationsformate. Ergänzend wird ein lehramtsspezifisches Projektmodul im TU Berlin-Orientierungsstudium „MINTgrün“ integriert. Ergebnisse aus der Begleitforschung zur Bedeutung von Fächerkulturen für die diversitätsbewusste Gewinnung Studierender fließen in die Entwicklung der Maßnahmen ein. Der Auf- und Ausbau von Kooperationen auf (inter-)nationaler Ebene steigert die Attraktivität der Lehramtsstudiengänge, indem Mobilität, Interkulturalität und inhaltliche Diversität erleichtert werden.
In Säule 2 steht die Professionalisierung von zukünftigen Lehrer*innen im Vordergrund, vor allem auf dem Kompetenzaufbau im Bereich heterogenitätssensibler Aufgaben, die bei der Gestaltung kompetenzorientierten Unterrichts eine „Schlüsselfunktion“ (MÜLLER et al. 2013: 130) besitzen. Aufgaben und Arbeitsaufträge mit diagnostischem Potenzial passgenau auszuwählen und zu formulieren, ist eine große Herausforderung an das fachdidaktische Können von Lehrpersonen (BAUMERT & KUNTER 2006: 489). Der Fokus wird auf dem „Aufgabendesign“ im Sinne der Analyse und Entwicklung praxisorientierter, differenzierter Lern- und Leistungsaufgaben als Basis adaptiven Unterrichts liegen und um aktuelle Querschnittsthemen (Inklusion, Diagnostik, Sprachbildung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung) erweitert. Wurde in der ersten Förderphase in Lehr-Lern-Laboren (LLL) der praktische Bezug zur Schule und zum Unterrichten ausgebaut, werden in der zweiten Förderphase sogenannte Kooperations-Labore (Ko-Labs) für jede berufliche Fachrichtung und die Arbeitslehre etabliert. Die Ko-Labs tragen dem Umstand Rechnung, dass in der Arbeitslehre und den beruflichen Fächern ein zweiter Praxisbezug, nämlich zu den Berufsfeldern und der Berufswelt besteht. Die Studierenden er- und überarbeiten in den Ko-Labs in einem mehrschrittigen Design-Prozess mit unterschiedlichen Partner*innen differenzierte, handlungs- und kompetenzorientierte Lernaufgaben. Zunächst erfolgt ein Austausch mit Betrieben über Arbeitsaufgaben und -prozesse. Die im Anschluss daran konzipierten Aufgabenentwürfe werden unter Berücksichtigung der o.g. Querschnittsthemen optimiert und angereichert und abschließend von den Praktiker*innen evaluiert. Ziel ist es, lernortübergreifende Lehr-Lern-Arrangements zu schaffen, in denen die Studierenden durch die Zusammenarbeit mit Praxisakteuren berufliche und lebensweltlich orientierte Prozesse für Schüler*innen erfahrungsbasiert didaktisch für Unterrichtsaufgaben aufbereiten. Diese neuartige, setting-übergreifende Kooperation löst das in der Lehrkräftebildung vielfach bestehende Spannungsverhältnis zwischen fachakademischer Ausbildung und spezifischen professionsorientierten Angeboten auf und verbindet Theorie und die beiden Arten von Praxis (Schule und Beruf) bestmöglich. Zur Fortentwicklung sowie Verzahnung der Fachwissenschaft, Didaktik und Bildungswissenschaften sowie zur Verbesserung des Umganges mit Heterogenität werden die Querschnittsthemen in den Ko-Labs verankert, indem entsprechende Expert*innen in das Aufgabendesign einbezogen werden. Die Wirksamkeit der Maßnahmen (Ko-Lab, klassische universitäre Lehre) zur Kompetenzsteigerung bei der Aufgabenentwicklung der Studierenden wird empirisch untersucht und so die evidenzbasierte Qualitätssicherung innerhalb der praxisorientierten Lehrkräftebildung gestärkt. Die erarbeiteten Aufgaben werden in einer öffentlich zugänglichen Aufgabendatenbank verfügbar gemacht.
Projektlaufzeit: 07/2019 - 12/2023
Förderkennzeichen: 01JA1928
Fördergeber: gefördert vom BMBF
Projekt-Homepage beim BMBF:
Projektleitung:
Prof.`in Dr. Nina Langen
Fachgebiet Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft
Projektkoordination:
Regina Leiss
Fachgebiet Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft
Kontakt: tubteaching[at]tu-berlin.de
Projektpartner*innen (in alphabetischer Reihenfolge):
Prof. Dr. Silke Bartsch / Kirstin Schäfer / Julia Schallenberg
Fachgebiet Fachdidaktik Arbeitslehre
Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel / Daniel Gampp
Fachgebiet Arbeitslehre / Technik und Partizipation
Prof. Dr. Susann Fegter / Christina Wolff (Internationalisierung) und Dr. Karen Geipel / Nadja Damm (Diversitätsbewusste Gewinnung)
Fachgebiet Allgemeine und historische Erziehungswissenschaft
Dr. Simone Knab / Marco Albrecht
Fachgebiet Fachdidaktik Arbeitslehre
Prof.`in Dr. Nina Langen (Projektleitung und Nachhaltigkeit) / Valentina Conty (Ko-Lab) / Silvia Schiller (Sekretariat) / Regina Leiss (Projektkoordination)
Fachgebiet Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft der TU Berlin
Prof. Dr. Johannes Meyser / Edda Dilger
Fachgebiet Fachdidaktik Bautechnik und Landschaftsgestaltung
Dr. Diemut Ophardt
School of Education (SETUB)
PD Dr. Jan Pfetsch / Andrea Ammelburg (MINTgrün)
Fachgebiet Pädagogische Psychologie
Prof. Dr. Wilko Reichwein / Manuela Weber
Fachgebiet Fachdidaktik Elektro-, Fahrzeug-, Informations-, Medien- und Metalltechnik
Prof. Dr. Anja Schultze-Krumbholz / Dr. Pia Spangenberger (wiss. Koordination Ko-Labs) / Anne Stellmacher (Evaluation) / Katrin Lietz (Diagnostik)
Wissenschaftlicher Beirat
Stefanie Dümmig
IHK, Schwerpunkt Qualifizierung von Berufsschullehrer*innen
Dr. Lars Hoffmann
IQB Berlin, HU Berlin, Aufgabendesign, -evaluation
Prof. Dr. Elke Kleinau
Universität Köln, Historische Bildungsforschung, Gender History
Prof.`in Dr. Bettina Kleiner
Universität Frankfurt, Gender Studies und qualitative Methoden, Schwerpunkt Bildungstheorien und Bildungsorganisationen
Dr. Yoshiro Nakamura
Universität Osnabrück, Geschäftsführer ZfL, Schwerpunkt Studiengangsmanagement, Q-Master berufliche Bildung
Hans-Joachim Naue
Berufsschullehrer, Fachseminarleiter Ernährung
Prof. Dr. Isabelle Penning
Universität Potsdam, Didaktik der ökonomisch-technischen Bildung im inklusiven Kontext, kognitive Entwicklung (Sek I)
Niels Schirrmeister
Berufsschullehrer, Schulpraktische Seminare
Prof. Dr. Reiner Schlausch
Europa-Universität Flensburg, Berufliche Fachrichtung Metalltechnik
Diana von Drojetzky
Berufsschullehrerin, Schwerpunkt Ernährung
Ulrich Wiegand
Geschäftsführer Handwerkskammer Berlin
Gerd Woweries
Geschäftsführer, ABB Ausbildungszentrum Berlin
Quellen:
BAUMERT, J. & KUNTER, M., 2006: Stichwort. Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. ZfE 9 (4): 469–520.
MÜLLER, K., GARTMEIER, M. & PRENZEL, M., 2013: Kompetenzorientierter Unterricht im Kontext nationaler Bildungsstandards. Bildung und Erziehung 66 (2).